Und noch einmal muss ich auf denn immer besser werdenden Artikel Gender Wage Gap zurückkommen, denn er belegt sehr schön, wie die Wikipedia heute funktioniert.
Man lasse eine seriöse Quelle stehen, die verwendet wurde, um etwas zu illustrieren oder zu belegen. Dann entferne man einige kleine Wörtchen, die einem nicht passen. Dann nehme man diese Änderung, um sie mit sich selbst zu belegen.
Und schwupps (ist es nicht magisch?) haben sich die mit harten Zahlen belegten Fakten in ihr Gegenteil verkehrt. Die Aussagen der zitierten Autoren und Studien sehen nun zwar anders aus, aber immer noch völlig seriös.
Und wenn's in der Wikipedia steht, muss es ja stimmen. Auch dann wenn es von einem Taxifahrer mit abgebrochenem Theaterwissenschaftsstudium kommt. Denn dessen Meinung zählt ja genau so viel wie das Wissen von promovierten Soziologen. Wir wollen ja mal nicht so sein. Vor allem wenn der entsprechende Benutzer bereits in Diskussionen zu anderen Themen seine Reflektionsfähigkeit, sein Fachwissen und seine Neutralität unter Beweis gestellt hat.
Was die Autoren der unter Literatur erwähnten Texte ursprünglich erklären wollten, lässt sich zum Glück nebenan noch nachlesen. Und wenn sich tatsächlich jemand für das Thema des Artikels interessiert, kann ich ihm nur empfehlen, sich den Artikel von Sousa-Poza zu besorgen. Die Berechnung der Diskriminierung (nicht des Unterschieds) ist dort nämlich nachvollzieh- und nachrechenbar dargelegt. Aber natürlich nur für Leute, die wenigstens ein Minimum an Grundwissen in Statistik haben. Für alle anderen sind es nur spanische Dörfer. Aber das soll sie natürlich trotzdem nicht daran hindern, ihre Meinung in der Enzy-Jekami zu verbreiten.
Freitag, Mai 23, 2008
Sonntag, April 20, 2008
Arbeitsmarktsegregation und Lohndiskriminierung
In der neuesten Version des Artikels Gender wage gap der wohlvergoogelten Online-Enzükloppädie lernen wir viele neue Dinge, die vorher auch der Fachwelt unklar waren.
Als erstes fällt auf, dass der Begriff Arbeitsmarktbeteiligung bedeutet, wieviele Überstunden jemand macht. Aha, wieder was gelernt.
Die Tatsache, weshalb Männer weniger Karriereunterbrüche haben, als Frauen, wird der geneigten Leserin nun auch erklärt. Sie kommt daher, dass
Am besten jedoch gefällt mir persönlich folgender Abschnitt:
Noch Fragen?
Als erstes fällt auf, dass der Begriff Arbeitsmarktbeteiligung bedeutet, wieviele Überstunden jemand macht. Aha, wieder was gelernt.
Die Tatsache, weshalb Männer weniger Karriereunterbrüche haben, als Frauen, wird der geneigten Leserin nun auch erklärt. Sie kommt daher, dass
[...] Männer üblicherweise Berufe wählen bei den nach einer Karriereunterbrechung ein Wiedereinsteigen in den angestammten Beruf unmöglich ist, Frauen aufgrund einer potenziellen Schwangerschaft hingegen bei in Kaufnahme niedriger Löhne für solche Berufe bei welchen ein Wiedereinstieg in den angestammten Beruf durchaus möglich ist
Am besten jedoch gefällt mir persönlich folgender Abschnitt:
Zudem bewirkt auch ein durch Arbeitgeber in der Forwegnahme einer möglichen Belastung forgenommener Lohnabschlag aufgrund einer möglichen Schwangeschaft bei weiblichen Mitarbeitern ein niedrigeres Lohnniveau.
Noch Fragen?
Mittwoch, September 05, 2007
Weiber im Männerkloster
"Kloster (lat. claustrum, das Abgeschlossene), eine Einrichtung, in der Menschen aus spirituellen Gründen monastisch als Mönche leben."
Nun hat die Verwirrung also auch Wikiweise erreicht. Aussagenlogik und präzise Aussagen ade....
Folgende Optionen stehen zur Verfügung:
- Menschen sind Männer und Frauen -> ergo, Mönche sind auch Männer und Frauen
- Mönche sind nur Männer -> ergo, Menschen leben nicht in Klöstern, sondern Männer
- die dritte Option - nämlich, dass der Autor zwischen Menschen und Frauen unterscheidet - mag ich gar nicht in Betracht ziehen.
Mittwoch, Oktober 25, 2006
Lexikon für Autodidakten
Ein brillanter Artikel über den schottischen Gelehrten James Croll findet sich in der Wikipedia:
wie so mancher Lexikonautor. Im Gegensatz zu Mr. Croll, der sein Handwerk von anderen Gelehrten erlernt hat, spotten Wikipedianer lieber über andere Enzyklopädien, statt dort wenigstens nachzuschauen, wie eine enzyklopädische Definition aussehen könnte.
Oder ist die Tatsache, Autodidakt zu sein, ein Aufnahmekriterium für eine Enzklyopädie. Dann, liebe Wikipedianer an die Tasten! Es gibt viel zu tun!
James Croll (* 2. Januar 1821 in Cargill; † 15. Dezember 1890 in Perth) war ein schottischer Autodidakt.
wie so mancher Lexikonautor. Im Gegensatz zu Mr. Croll, der sein Handwerk von anderen Gelehrten erlernt hat, spotten Wikipedianer lieber über andere Enzyklopädien, statt dort wenigstens nachzuschauen, wie eine enzyklopädische Definition aussehen könnte.
Oder ist die Tatsache, Autodidakt zu sein, ein Aufnahmekriterium für eine Enzklyopädie. Dann, liebe Wikipedianer an die Tasten! Es gibt viel zu tun!
Freitag, Oktober 20, 2006
In eigener Sache
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Donnerstag, Oktober 12, 2006
"Priester" wird immer besser
Während in unser aller Lieblings-JEKAMI-klopädie Frauen auch in der katholischen Kirche und im Judentum Priester werden konnten (ich liebe das generische Maskulinum, habe ich das schon erwähnt?), sind nach neuesten wikipedistischen Erkenntnissen nun die Sozialstrukturen der archaischen Gesellschaften bestens bekannt und man weiss, dass "damals in der Regel der Hausvater" das Priesteramt versah. Oder der König.
Oh ihr Lieben, belastet mich nicht mit ethno-archäologischen Fakten! Rapportiert lieber seit Jahrzehnten überholte, auf Vorurteilen basierende "Erkenntnisse". Oder sind die Begriffe "Hausvater" und "König" generisch gemeint? Dann solltet ihr vielleicht eure Wortwahl überdenken... Oh, ich sehe gerade: König ist definitiv generisch gemeint. Schliesslich steht das Königsamt in allen Gesellschaften und Kulturen - mit Ausnahme der Wikinger - Frauen und Männern gleichermassen offen. Jedenfalls gemäss der Wikipedia, wo der Gebrauch des männlichen Begriffs Männer und Frauen gleichermassen meint, es sei denn, das Gegenteil würde erwähnt. Cool! Wieder viel gelernt.
Dass hingegen bei den jüdischen und christlichen Religionen weder die im alten Testament beschriebene Prophetin Miriam, noch die in den Römer- und Korintherbriefen des neuen Testaments erwähnten frühchristlichen Gemeindevorsteherinnen erwähnt werden, sei Euch verziehen. Die Kirchengeschichte wurde schliesslich von PriestERn geschrieben. Spezifisches Maskulinum. Und wer lässt sich schon gerne in die Suppe spucken.
In Gesellschaften, in denen es noch nicht zur Ausbildung eines Priesterstandes gekommen ist, aber auch in solchen, in denen dieser Schritt bereits vollzogen ist, gibt es gewisse Vorstufen zum Priestertum. So ist in der Regel der Hausvater oder das Oberhaupt der Sippe mit der Wahrnehmung sakraler Funktionen betraut. In archaischen Kulturen ist die Ausübung der priesterlichen Aufgaben ursprünglich dem König vorbehalten, der sie aber mit der zunehmenden Weiterentwicklung und Differenzierung des religiösen Kultes an ihm untergeordnete Priester vergibt.
Oh ihr Lieben, belastet mich nicht mit ethno-archäologischen Fakten! Rapportiert lieber seit Jahrzehnten überholte, auf Vorurteilen basierende "Erkenntnisse". Oder sind die Begriffe "Hausvater" und "König" generisch gemeint? Dann solltet ihr vielleicht eure Wortwahl überdenken... Oh, ich sehe gerade: König ist definitiv generisch gemeint. Schliesslich steht das Königsamt in allen Gesellschaften und Kulturen - mit Ausnahme der Wikinger - Frauen und Männern gleichermassen offen. Jedenfalls gemäss der Wikipedia, wo der Gebrauch des männlichen Begriffs Männer und Frauen gleichermassen meint, es sei denn, das Gegenteil würde erwähnt. Cool! Wieder viel gelernt.
Dass hingegen bei den jüdischen und christlichen Religionen weder die im alten Testament beschriebene Prophetin Miriam, noch die in den Römer- und Korintherbriefen des neuen Testaments erwähnten frühchristlichen Gemeindevorsteherinnen erwähnt werden, sei Euch verziehen. Die Kirchengeschichte wurde schliesslich von PriestERn geschrieben. Spezifisches Maskulinum. Und wer lässt sich schon gerne in die Suppe spucken.
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Mittwoch, September 13, 2006
Wie wir langsam baden gehen!
Der Artikel hat zwar nichts mit Wikipedia oder Wikiweise zu tun, dafür mit dem "ganzen Rest". (Überschaubare) Gemeinschaften und Initiativen machen einfach mehr Spass. Meine Einstellung ist nicht etwa hedonistisch und durch die "Spassgesellschaft" geprägt. Ein Leben ohne Zufriedenheit, Lachen und Freude ist einfach nicht lebenswert.
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