Donnerstag, Oktober 12, 2006

"Priester" wird immer besser

Während in unser aller Lieblings-JEKAMI-klopädie Frauen auch in der katholischen Kirche und im Judentum Priester werden konnten (ich liebe das generische Maskulinum, habe ich das schon erwähnt?), sind nach neuesten wikipedistischen Erkenntnissen nun die Sozialstrukturen der archaischen Gesellschaften bestens bekannt und man weiss, dass "damals in der Regel der Hausvater" das Priesteramt versah. Oder der König.
In Gesellschaften, in denen es noch nicht zur Ausbildung eines Priesterstandes gekommen ist, aber auch in solchen, in denen dieser Schritt bereits vollzogen ist, gibt es gewisse Vorstufen zum Priestertum. So ist in der Regel der Hausvater oder das Oberhaupt der Sippe mit der Wahrnehmung sakraler Funktionen betraut. In archaischen Kulturen ist die Ausübung der priesterlichen Aufgaben ursprünglich dem König vorbehalten, der sie aber mit der zunehmenden Weiterentwicklung und Differenzierung des religiösen Kultes an ihm untergeordnete Priester vergibt.

Oh ihr Lieben, belastet mich nicht mit ethno-archäologischen Fakten! Rapportiert lieber seit Jahrzehnten überholte, auf Vorurteilen basierende "Erkenntnisse". Oder sind die Begriffe "Hausvater" und "König" generisch gemeint? Dann solltet ihr vielleicht eure Wortwahl überdenken... Oh, ich sehe gerade: König ist definitiv generisch gemeint. Schliesslich steht das Königsamt in allen Gesellschaften und Kulturen - mit Ausnahme der Wikinger - Frauen und Männern gleichermassen offen. Jedenfalls gemäss der Wikipedia, wo der Gebrauch des männlichen Begriffs Männer und Frauen gleichermassen meint, es sei denn, das Gegenteil würde erwähnt. Cool! Wieder viel gelernt.

Dass hingegen bei den jüdischen und christlichen Religionen weder die im alten Testament beschriebene Prophetin Miriam, noch die in den Römer- und Korintherbriefen des neuen Testaments erwähnten frühchristlichen Gemeindevorsteherinnen erwähnt werden, sei Euch verziehen. Die Kirchengeschichte wurde schliesslich von PriestERn geschrieben. Spezifisches Maskulinum. Und wer lässt sich schon gerne in die Suppe spucken.

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